MPU wegen Punkten
„Eine MPU-Beratung wegen zu vielen Punkten ist das A und O für eine erfolgreiche Prüfung! Die Erfahrung zeigt, dass Punkte-MPUs aufgrund der zahlreichen Delikte anspruchsvoller sind als MPU-Anordnungen wegen Alkohol oder Drogen“
Dr. Patrick Grieser
Sie sammeln Punkte wie andere Leute Briefmarken? Bei 8 Punkten droht der sichere Entzug der Fahrerlaubnis! Oftmals glauben unsere Klienten, dass eine reine Punkte-MPU leichter zu bestehen ist als eine Alkohol- oder Drogen-MPU. „Ich bin ja nicht so schlimm wie andere Verkehrsteilnehmer! Ich bin ja nicht besoffen oder bekifft gefahren!“, bekommen wir sehr oft in den Beratungen zu hören. So einfach ist es aber aus fachlicher Sicht nicht! Der umgekehrte Fall ist sogar möglich, dass eine Punkte-MPU schwieriger zu bestehen ist. Dies hängt damit zusammen, dass eine MPU auf drei verschiedene Arten ausgehen kann: positive Prognose (= Sie erhalten Ihren Führerschein zurück), negative Prognose (= Sie erhalten den Führerschein nicht zurück, müssen sich stattdessen einer neuen MPU unterziehen), Kurs-Empfehlung nach §70 FeV (= um den Führerschein zurück zu erhalten, müssen Sie eine Kursmaßnahme absolvieren). Eine Kursempfehlung ist im Endeffekt mit einer positiven MPU gleichzusetzen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie im Vorfeld noch einen mehrstündigen Kurs (z.B. bei den TÜV-Stellen) besuchen müssen. Haben Sie erfolgreich an dieser Kursmaßnahme teilgenommen, bekommen Sie Ihren Führerschein zurück und müssen sich keiner weiteren MPU unterziehen. Dies bedeutet für Sie: Sie haben einen gewissen Zeitverlust, weil Sie noch einen §70-Kurs absolvieren müssen, danach bekommen Sie Ihren Führerschein aber wieder! Alkohol- und Drogendelinquenten haben somit die Möglichkeit über eine positive Prognose oder eine Kursmaßnahme den Führerschein wieder zu bekommen. Die Möglichkeit einer Kursmaßnahme steht Punktetätern leider nicht zur Verfügung. Kurse nach §70FeV für Punktetäter wurden von der Bundesanstalt für Straßenwesen abgeschafft, da sich solche Maßnahmen nicht als effektiv erwiesen hat. Punktetäter werden trotz des Besuches eines Kurses schnell wieder mit Punkten rückfällig. Im Endeffekt bedeutet dies, dass dem Gutachter nur zwei Urteilsmöglichkeiten zur Verfügung stehen: positiv oder negativ. Der Graubereich mit Kursen fällt weg. Bei Restzweifeln, die eine Kursmaßnahme eigentlich befürwortet hätten, werden Sie negativ eingestuft.
Weiterhin bedarf es bei Punktetätern einer längeren und intensiveren Vorbereitung. Alkohol- und Drogendelinquenten fallen im Regelfall nur einmal auf im Straßenverkehr! Punktetäter haben aber eine lange Historie von Delikten. Und um diese Delikte geht es in der MPU-Prüfung. Es müssen grundsätzlich viele relevante Delikte vorbereitet werden, da im Gespräch mit dem Gutachter, dieser häufig auf alle Vorfälle eingeht. Für uns als Vorbereiter heißt das: Es muss nicht nur ein Delikt sondern zahlreiche Delikte gewissenhaft vorbereitet werden, damit Sie die Prüfung bestehen.